Zu den bemerkenswertesten Belegen für eine prinzipienorientierte Konstruktion der Wirklichkeit zählt m.E. die empirisch fundierte Erkenntnis, dass bahnbrechende Ideen auf einfachen Prinzipien beruhen!
Gerade dort also, wo man sich wiederholende Muster und Regelhaftigkeiten am wenigsten erwartet hätte, im Bereich der Innovation, können Originalität und schöpferisches Denken auf denkbar einfache Art und Weise nachvollziehbar und anwendbar gemacht werden.
Dies gilt für Produkt-, Dienstleistungs- und Sozialinnovationen, technische Erfindungen, kreative Geschäftsmodelle und Neuerungen im Alltagsleben gleichermaßen. Selbst die Metamorphosen der Natur folgen den Prinzipien der Erfindung.
Ursprünglich entdeckt wurden diese Muster von dem russischen Ingenieur Genrich Altschuller in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Erkenntnisse von Altschuller beruhten auf der Analyse einer großen Anzahl von Patentanmeldungen und seine Methode ging als TRIZ in die Geschichte ein, ein russisches Akronym, das sinngemäß „Theorie des erfinderischen Problemlösens“ bedeutet.
Durch israelische Forscher wie Jakob Goldenberg und Roni Horowitz wurde TRIZ in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts empirisch überprüft, vereinfacht und auf den neuesten Stand gebracht. Das Beratungsunternehmen S.I.T. Systematic Inventive Thinking LTD mit Hauptsitz in Tel Aviv unterstützt heute weltweit Firmen und Organisationen bei Innovationsvorhaben.
Das Systematic Inventive Thinking beruht auf dem Grundprinzip der Geschlossenen Welt. Danach ist Entwicklung und Realisierung einer innovativen Idee vergleichbar mit der Entstehung eines Schmetterlings: obwohl im Äußeren grundverschieden, geht der Schmetterling zu 100% aus einer Raupe hervor – und zwar ohne dass etwas Neues hinzugefügt wird!
Zur Entwicklung von Bildideen greife ich regelmäßig auf die Denkwerkzeuge für systematisches Erfinden zurück.
Literatur
– Drew Boyd & Jacob Goldenberg: Inside the Box: A Proven System of Creativity for Breakthrough Results. Simon & Schuster 2013
– Jacob Goldenberg: Creativity in Product Innovation. Cambridge University Press 2002

Das Kreativ-Prinzip der „Geschlossenen Welt“ als
Grundlage des Systematic Inventive Thinking realisiert in
der Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling:
Obwohl im Erscheinungsbild und der organischen
Struktur grundverschieden, geht der Schmetterling
zu 100% aus einer Raupe hervor –
und zwar ohne dass etwas Neues
von außen hinzugefügt wird. Die Natur als Erfinderin!

Einen Überblick über die „Erfinderisches Denken im Business“ findet sich in einem kostenlosen Download. Der Artikel stammt aus meiner Zeit als Innovationscoach.